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brissago ticino/tessin ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Tessin (Bezirk Locarno, Kreis Isole).

 

Die Gemeinde liegt am nordwestlichen Ufer des Langensees, südwestlich von Ronco und Ascona an der Grenze zu Italien. Sie besteht aus den Weilern Bassuno, Caccio, Cadogno, Cartogna, Corte, Gadero, Incella, Madonna di Ponte, Nevedone, Noveledo, Piazza, Piodina, Porta, Rossorino, Mergugno.[6] und Tecetto sowie den Brissago-Inseln. Das Rathaus in der Ortsmitte steht auf einer Höhe von 197 m ü. M., der höchste Weiler, Mergugno, liegt auf 1037 m ü. M. und der höchste Punkt ist der Berggipfel des Gridone (2188 m ü. M.), der auf der Grenze zu Italien liegt.

 

Das Dorf wurde erstmals 1289 als Brixago erwähnt. Der Ortsname ist wahrscheinlich von dem lateinischen Personennamen Briccius abgeleitet.

Im 13. Jahrhundert wurde Brissago eine reichsunmittelbare Gemeinde mit eigenem Dorfrecht, eigenen Gemeindevorstehern (consoli), eigener Verwaltung und eigener Gerichtsbarkeit. Der Podestà wurde vorerst von den Mailänder Visconti ernannt und von 1342 bis 1798 von der Locarneser Adelsfamilie Orelli gestellt. 1520 erklärte sich Brissago zur unabhängigen Republik, unterwarf sich aber schon im folgenden Jahr der Herrschaft der zwölf eidgenössischen Orte, wobei es ein grosses Mass an Autonomie bewahren konnte.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts bildete die Brissager Familie der Baciocchi eine Gegenpartei zu den Rainaldi (Rinaldi) in Mailand und Brissago. Im Dienste beider Familien standen zahlreiche mailändische Banditen, die sogar die Schifffahrt auf dem Langensee unsicher machten. Es kam zu langen und blutigen Kämpfen, die zu einer Intervention des spanischen Gesandten auf der Tagsatzung zu Baden im November 1597 führten.

In der Helvetik kam Brissago zum neu geschaffenen Kanton Lugano, der 1803 im heutigen Kanton Tessin aufging.

In Brissago steht seit 1856 eine Zigarrenfabrik (Neubau 1888).

Das Grand-Hôtel Brissago wurde 1907 erstellt, 1971 wieder geschlossen und verfiel danach zusehends. 1983 brannte der Dachstuhl durch Brandstiftung ab. Die Ruine wurde 1993 abgerissen. 2003 entstand an dieser Stelle der neue Appartement-Wohnblock „Villa Bianca“.

Nach der Gründung der faschistischen Italienischen Sozialrepublik (Repubblica Sociale Italiana) im September 1943 gelangten viele Flüchtlinge durch den südlich von Brissago gelegenen Grenzübergang Piaggio-Valmara in die Schweiz.